Spolek Egypt and Austria a Egyptsko-orientální sbírka Uměleckohistorického muzea ve Vídni srdečne zve na prezentaci publikace Nathaniel Julius Reich. Arbeit im Turm zu Babel od Thomase L. Gertzena (Berlin/Potsdam) a Wolfa B. Oertere (Český egyptologický ústav FF UK).

Pozvánka na akci ve formátu pdf.

 

Der Verein Egypt and Austria und die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien laden herzlich zur Nathaniel Julius Reich. Arbeit im Turm zu Babel von Thomas L. Gertzen (Berlin/Potsdam) & Wolf B. Oerter (Prag), Erschienen im Verlag Hentrich&Hentrich in der Reihe Jüdische Miniaturen.

 

Nathaniel Julius Reich (1876-1943) entstammte emer Familie von Rabbinern. Sein Vater, Wilhelm (1852-1929), war Zionist und publizielte Werke über jüdisches Leben im Nahen Osten. Der Sohn sollte dem Vater nachfolgen und lernte hierzu frühzeitig orientalische Sprachen. Die traditionelle Erziehung sollte durch ein Hochschulstudium an den Universitäten Wien und Berlin vervollkommnet werden. Dabei entwickelte Reich die Vision einer Geschichte des Judentums im Alten Orient, Nordafrika, Griechenland und Rom – ein Vorhaben, welches er jedoch nie realisieren sollte. Mit wachsender Ungeduld verfolgte der Vater die immer wieder verlängelten Studien, jetzt auch in Straßburg und Oxford, Zentren der neuen hochspezialisierten Forschung zu einer der spätesten Sprach stufen des Ägyptischen: Demotisch. Bald stellte er die fmanzielle Unterstützung des Sohnes ein und dessen Konflikte mit seinen deutschen Kollegen und der Verlust seiner Dozentur an der Universität Prag, nach Ende des ersten Weltkrieges, schienen seine Laufbalm zu beenden. Durch die Übersiedlung in die USA schaffte Reich einen Neuanfang am Dropsie College in Philadelphia. Er bemühte sich um die Erstellung eines demotischen Wörterbuches und gab die Fachzeitschrift ,,Mizraim“ heraus.
Über die Autoren:
Dr. Thomas L. Gertzen, geboren 1981, ist Ägyptologe und Wissenschaftshistoriker. Nach Abschluss des Studiums der Ägyptologie an den Universitäten Münster, Oxford und Berlin wurde er 2011 mit einer Arbeit über die ,,Berliner Schule“ der Ägyptologie im Fach Neuerer und Neuester Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert.
Dr. Wolf B. Oerter, geboren 1947, ist Dozent am Tschechischen Ägyptologischen Institut der Karls-Universität Prag. Neben seiner Lehrtätigkeit, seinen Studien zum Manichäismus und zu den Nag-Hammadi-Texten hat er sich auch intensiv mit der Geschichte der Ägyptologie an der tschechischen und deutschen Universität Prag befasst. In ihrem Vortrag beleuchten die Autoren die Hintergründe ihrer Forschungen und stellen den Lebenslauf Reichs und des sen Implikationen für die Fachgeschichte der Ägyptologie vor. Ihre Arbeit leistet somit auch einen Beitrag zu der laufenden Erforschung konfessioneller Hintergründe in der Geschichte der deutschsprachigen Orientalistik.